Curry – was ist das genau?

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Im gestrigen Rezept erwähnte ich die besondere gesundheitsfördernde Wirkung der Curry-Gewürze. (Eine von den 15 lebensverlängernden Lebensmitteln) Heute möchte ich darauf näher eingehen.

Grundsätzlich ist Curry genauso gesund wie die dafür verwendeten Gewürze, hat also insgesamt positive Effekte zum Beispiel für die Durchblutung, die Verdauung und eine gute Funktion von Leber & Galle. (Experten raten allerdings Nierenkranken, ihr Curry nicht allzu scharf zu wählen bzw. zuzubereiten, denn für sie kann ein sehr hoher Chiligehalt unangenehme Folgen haben. Bei Menschen, die dafür empfindlich sind, kann der Stoff Capsaicin außerdem zu Schwellungen im Mundbereich führen.)

Entstanden ist das Wort „Curry“ in Indien während der Kolonialzeit und wird dort als Soßengericht & Eintopf mit Gemüse & Reis bezeichnet. In Indien werden hingegen die verschiedenen Gewürzmischungen zur Zubereitung der Currys „Masala“ (=Mischung) genannt.

Bei einer Currymischung darf kein Gewürz die Hauptrolle spielen. Wie bei einem Orchester übernimmt jede Zutat die Rolle eines Instruments. Nicht nur Farbe oder Schärfe, sondern Aromenvielfalt ist gefragt. Die richtige Mischung macht den Curry aus.

Kaum ein Inder würde übrigens sein Masala fertig kaufen! Ob Hausfrau oder Koch – in Indien stellt fast jeder den Mix aus bis zu 36 verschiedenen Gewürzen selbst her, komponiert ihn dabei immer etwas anders und passend zum jeweiligen Gericht. (Aber vorsicht, eine sehr gute Mischung selbst herzustellen, sehen auch Meisterköche als Herausforderung.)

Ein wichtiger Bestandteil der Currymischung ist die Kurkumawurzel, welches dem Curry auch die intensiv gelbe Farbe verleiht. Andere Zutaten sind z.B. Senfkörner, Bockshornklee, Ingwer, Kardamom, roter oder schwarzer Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel, Nelken, Chilis, Zimt, Piment, Muskatblüte, Kalmuswurzel, Selleriesaat und Lorbeer.

Die indischen Currys werden regional verschiedenn & frisch zusammengestellt. Dazu werden die Gewürze meist angeröstet und danach im Mörser oder in der Mühle zerkleinert.

Nun die gängisten Curry-Gewürze & deren Nutzen für die Gesundheit in Kürze:

~ Anis-Samen: Regt die Verdauung an, erfrischt den Mund und ist gut gegen Bauchschmerzen.

~ Chillischoten: Rote Chilli-Schoten enthalten sehr viel Vitamin C, Pro-Vitamin A und einige Vitamin Bs, besonders B6. Außerdem enthält Chilli Kalium, Magnesium und Eisen.

~ Curry-Blätter: Besonders nach fetthaltigem oder frittiertem Essen sind Curryblätter gut für die Verdauung. Sie helfen bei Übelkeit, ständigem Auftstoßen, Herzrasen, Durchfall, Erbrechen und Hämorrhoiden.

~ Gewürznelken: Helfen bei Blähungen und regen die Verdauung an.

~ Ghee: Es hilft bei chronischem Fieber, regt den Blutkreislauf an und trägt zur Entgiftung des Körpers bei. Zudem wirkt sich Ghee positiv auf Augen, Nase und Haut aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Ölen bewirkt Ghee keinen Anstieg des Cholesterins.

~ Ingwer: Aufgetragen auf die Kopfhaut wird Ingwer oder Ingwerextrakt schon seit langem dazu verwendet, Haarausfall zu verhindern. Indische Ayurveda-Experten sehen in Ingwer eine „universelle Medizin“, die die Verdauung anregt, Blähungen reduziert, Durchfall bekämpft und Übelkeit bei Schwangeren mindert.

~ Kardamom: Es wird traditionell in der chinesischen Medizin verwendet, um Magenschmerzen, Verstopfung, Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden zu behandeln.

~ Koriander: Wird in einigen asiatischen Kulturen zur Erleichterung von Verspannungen sowie bei Schlafstörungen angewendet.

~ Kreuzkümmel: Es stärkt das Immunsystem, wenn man an Erkältung oder Grippe leidet, und kann sogar bei Asthma helfen. Kreuzkümmel in Pulverform stärkt Haare & Nägel, und ist zermahlen in Verbindung mit Feuchtigkeitscreme gut für eine gesunde Haut.

~ Kurkuma: Ist der Hauptbestandteil eines Currys und man erkennt es an seiner gelben Farbe. Kurkuma gehört zur Familie des Ingwer und wird schon lange mit heilenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Es wird in Indien als Antiseptikum verwendet, besonders in der Ayurvedischen Medizin, wie in der Behandlung von Schnittwunden oder Verbrennungen. Es wird sogar vermutet, dass Kurkuma die Heilung von Alzheimer unterstützt.

~ Piment: Es ist auch als Jamaikanischer Pfeffer bekannt und kann Verdauungsprobleme beseitigen.

~ Schwarzer Pfeffer: Er ist schon Jahrhunderten bekannt dafür, von großem gesundheitlichem Nutzen zu sein. Er kann Hämorrhoiden vermindern, Verstopfungen lösen und die Verdauungssäfte sowie den Appetit anregen. Er hilft bei der Neutralisierung von Fettzellen und enthält Eisen, Kalzium, Phosphor, Karotin, Thiamin und andere Mineralien, und wirkt zudem schmerzlindernd, fiebersenkend, antioxidativ sowie antimikrobiell.

~ Sternanis: Regt die Verdauung an und hilft bei Zahnschmerzen. Das aus Anis gewonnene Öl kann zur Behandlung von Läusen & Räude verwendet werden.

~ Tamarinde Wird in Asien dazu verwendet, Erkrankungen der Bronchien zu behandeln. Das Gurgeln mit Tamarindenwasser wird bei Halschmerzen empfohlen. Es wirkt antiseptisch und wird bei der Behandlung von Geschwüren verwendet.

~ Zimtstangen Wird bei der Bekämpfung von Übelkeit und Durchfall verwendet und regt die Schleimbildung im Rachen an. Zimt enthält von Natur aus viele Antioxidantien und weist zudem antimikrobielle Eigenschaften auf.

Wie man sieht, sehr spannend und faszinierend… wie vielfältig die Wirkungen & welch Vorteile für die Gesundheit!

In den nächsten Tagen werde ich mehr dazu schreiben, wie die Herstellung eines Currys, Einkaufs- & Kochtipps, sowie die konkrete Wirkung bei versch. Erkrankungen. bis dann..  😉